22.03.2016

geoTLDs –Added Value for Regions, Cities & Companies?

eco Domain Name Talks beim WHD.global 2016

Die dritte und letzte Panel-Diskussion im Rahmen der Domain Name Talks drehte sich um die geoTLDs, mit den Diskussionsteilnehmern Anja Elsing von der .RUHR Registry regiodot GmbH & Co. KG , Dirk Krischenowski von dotBERLIN GmbH Co. KG , Crystal Peterson von Neustar, Inc. (die .nyc, .melbourne und. sydney), Hartmut Schulz von NetCologne GmbH (.koeln und .cologne) und Ronald Schwärzler von punkt.wien GmbH , moderiert von Lars Steffen.

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Die Referenten zeigten während der gesamten Diskussion sehr vielfältige Geschäftsmodelle und Anwendungsfälle vor. So benötigt man beispielsweise für die Registrierung einer .nyc-Domain eine in New York City registrierte Adresse, bei .sydney und .melbourne muss ein deutlicher Bezug zwischen der Domain und der Stadt nachgewiesen werden. Dagegen können die Kölner Top-Level Domains .koeln und .cologne uneingeschränkt registriert werden. Positive und negative Beispiele wurden aufgezeigt, wie Unternehmen, die nicht in der jeweiligen Stadt ansässig sind, die geoTLDs für sich einsetzen: So wollte ein kleiner Flughafen außerhalb Wiens mit der Verwendung des Stadtnamens in der Domain Kunden und Fluggäste anlocken. Andererseits wirbt ein Pub in New York mit einer .koeln-Domain dafür, auf den Ausschank von Kölsch spezialisiert zu sein.

Alle auf dem Panel vertretenen Registries konnten berichten, dass ihre Top-Level Domains inzwischen von den jeweiligen Städten, Unternehmen und Bürgern gut angenommen werden – die geographische Referenz wird von vielen lokalen Unternehmen als Marketingvorteil wahrgenommen. Von mehreren Städten konnte jedoch berichtet werden, dass es nur sehr langsame Fortschritte bei den jeweiligen Stadtverwaltungen gibt. Für diese großen und häufig komplex organisierten Institutionen verursacht die Änderung des Domain-Namens enorme Kosten, zum Beispiel für alle Drucksachen und Dokumente. Vielmehr erwarteten die die Diskussionsteilnehmer einen langsamen Wechsel, beispielsweise in Verbindung mit einer Neugestaltung des Corporate Image. Einige Stadtverwaltungen betreiben bereits Dienste und Programme, die auf den neuen geoTLDs basieren, aber diese sind häufig noch Einzelfälle, die von zukunftsorientierten Marketing-Managern vorangetrieben werden. Auch hier wurde die Frage aufgeworfen, ob Universal Acceptance auch hier ein Hemmschuh für die flächendeckende Verbreitung der neuen TLDs sei, was von einigen der Diskussionsteilnehmer durchaus bejaht wurde und daher einige Stadtverwaltungen noch zögerlich bei der Umsetzung seien.

Was die Bewerbung um weitere geoTLDs in der Zukunft betrifft, wiesen die anwesenden Registries darauf hin, dass die mit einer geoTLD verbundenen Kosten für viele kleinere Städte einfach nicht aufgebracht werden können. Auch hier wurde an ICANN appelliert, die Kosten für zukünftige Bewerbungen zu reduzieren.